Welsangeln beim Vollmond und Finsternis.
Vitali DalkeTeilen
Juni 2010...
Wieder einmal fahren wir in die Ferne. Nach einer monatlichen Pause ohne Angeln war das Gefühl, wie immer, einfach großartig.
Wir verabredeten uns am Fluss, wo ich, nachdem ich mit Andre am Ort angekommen war, in Erwartung von Kosta und Valera bereits meine Angelrute ausgepackt hatte und vergeblich versuchte, den ersten Wels im Juni zu fangen.
Also, wir waren zu viert: Valera, Kosta, ich und Andre, der uns mit einer Videokamera begleitete und nebenbei Karpfen angeln wollte.
Der gewählte Angelstelle war ziemlich belebt. Hinter uns liefen ständig Sportler und Einheimische mit Hunden vorbei, auf dem Wasser herrschte reges Treiben – wie in Venedig.
Boote, Kajaks, Ausflugsschiffe, Yachten und Schiffe durchpflügten das Wasser minütlich. Aber wir hatten ein paar Asse im Ärmel.
Jede Stelle erfordert eine besondere Strategie und Anpassungen in der Montage.
Schnell haben wir die Tiefe ausgelotet, für Andre eine Markierung an einer vielversprechenden Stelle für Karpfen gesetzt, mit Boilies, Hundefutter und Grundfutter angefüttert.
Dann begannen wir sofort mit dem Fang von Köderfischen. Der ganze Tag verging mit vergeblichen Versuchen, wenigstens einen kleinen Brassen zu fangen.
Der erste Tag und die erste Nacht verliefen ergebnislos. Die Karpfenmontagen blieben unberührt.
Nur mir gelang es, einen Brassen mit einem Boilie in Kombination mit Fischpellets zu fangen.
Am nächsten Morgen – Einkauf! Lebensmittel und dann die anstrengende Suche nach Geschäften, in denen es noch Köderfische gab.
Nachdem er die ganze Gegend abgeklappert hatte, fand Andre schließlich einige Karauschen in einem Angelladen, die für uns Gold wert waren.
Wir haben ein bisschen mit Wallerholz geklopft und einige kleine Welse ins Boot geholt.
Am Abend begannen wir, die Welsontagen auszubringen.
Bald folgten die ersten Bisse!
Noch vor Sonnenuntergang fingen wir ein paar Welse mit den ausgebrachten Welsmontagen
Ein Abendbiss an der Fahrrinne mit einer Montage mit Unterwasserpose brachte mir einen schönen Wels.Mein großer Brassen mit Boilie brachte den Erfolg!




In den folgenden Tagen kämpften wir mit dem Wetter und den Naturphänomenen.Der Vollmond wurde von einer Finsternis begleitet. Das Wetter wechselte mehrmals am Tag: brennende Sonne wechselte sich mit Regen und Orkanböen ab. Man konnte August und November an einem Tag erleben!
Wir gaben nicht auf und passten uns ständig den Bedingungen an.
Wir mussten auch mit einer unglaublichen Anzahl von Fehlbissen kämpfen!
Die Köderfische gingen ständig zur Neige, und wir mussten wieder los, um neue zu besorgen.
An einer Montage registrierte ich an einem Tag 7 Bisse, aber kein einziger bärtiger Räuber blieb an den Haken hängen. Und das war kein Einzelfall!
Die Kleidung war allmählich mit Wels-Schleim geschmiert.Der Vorrat an frischer Kleidung ging zur Neige – wir mussten in schmutziger, nasser Kleidung in den Schlafsack kriechen.
Man hätte sich ausziehen können, aber der Gedanke: „Was, wenn die Kamera an ist?“ ließ uns nicht los.
Bei jedem Glockenschlag hatte Andrei die Kamera schon bereit. Kurz gesagt, man musste in Form sein!

Nach ein paar Tagen begann uns ein seltsamer Gestank zu stören.
Wir fanden die Quelle: Im Gebüsch hinter dem Pfad lag ein toter Wels von etwa 1,5 Metern Länge.
Es stellte sich heraus, dass die Karpfenangler, die wir an diesem Platz abgelöst hatten, gefangene Welse ins Gebüsch warfen. Diese „Catch-und-Release“-Propagandisten mit doppelter Moral!!!
Kosta band sich ein Tuch um und grub mit einer Schaufel den Kadaver ein.
Ich filmte den Prozess und versprach in die Kamera: „Mit den Karpfen machen wir es genauso!“ Ein Scherz natürlich. Für uns verdient jeder Fisch Respekt.
Andre, ein begeisterter Karpfenangler, konnte nicht abseits stehen.Ihm wurde der erste Wels versprochen – und bald hielt er seinen ersten Wels in den Händen.
„Jetzt will ich einen kapitalen Wels!“ verkündete er, als er ihn freiließ. Es hatte ihn gepackt.
Die ganze Zeit über schliefen wir kaum.Wir kämpften gegen die Diebe-Welse, die entweder die Köderfische stahlen oder sie totbissen!
Aber jeden Tag gelang es uns trotz vieler Fehlschläge, einige Welse an Land zu ziehen.


Am letzten Abend brachte ich die Montage zum gegenüberliegenden Ufer.
Erschöpft, sonnenverbrannt und vom Wind zerzaust, fingen wir noch ein mehrere schöne Welse!
Am Morgen erlebte ich ein episches Drill: Der Wels hatte sich in den Ästen verfangen, und ich zog ihn zusammen mit einem Ast an der geflochtenen Schnur.Am Bootsrand bemerkte ich, dass der Karabiner kaum hielt, aber ich brachte den Wels trotzdem ins Schlauchboot!

Das Ergebnis: In 3,5 Tagen – 16 Welse und 11 von denen gingen auf mein Konto!Trotz Vollmond, Finsternis und Wetterkapriolen haben wir gelernt:
Aus jeder Situation gibt es einen Ausweg. Es gibt kein schlechtes Wetter! Man muss einfach auf dem Wasser sein und sich den Bedingungen anpassen.


Am letzten Tag verbesserte Andre seinen persöhnlichen Welsrekord.
Der nächste Angeltripp ist nicht mehr weit!
Vitali Dalke





